ARBEITSTIPPS für den APRIL
Stephan Waska
Ziergarten
Spätfröste
Auch nachdem uns der Winter heuer alle Seiten – von tief winterlich bis frühlingshaft – gezeigt hat, muss man auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahre noch vorsichtig sein. Zum Schutz vor eventuellen Nachtfrösten immer noch Tannenreisig, Säcke oder alte Zeitungen zum Abdecken bereithalten.
Ameisen
Im Garten schädigen die Ameisen nur indirekt, indem sie zur Vermehrung von Blattläusen beitragen. Einfach Zitronenscheiben oder ausgepresste Zitronenschalen auf die befallenen Stellen im Beet oder Blumenkasten legen, das vertreibt die Tiere.
Ameisen fördern die Blattlausvermehrung
Balkonkästen
Auch wenn das warme Wetter verlockt, um Balkonkästen mit Sommerblumen zu bepflanzen – noch immer sind Nachtfröste möglich. Nicht umsonst geben Experten immer wieder den Rat: Sommerblumen erst nach den „Eisheiligen“ pflanzen. Sind die Balkonkästen nicht über den Winter bepflanzt gewesen, soll inzwischen die alte Erde ist unbedingt entfernt werden. Sie kommt entweder in den Garten zur Bodenlockerung oder auf den Kompost.
Blumenrohr – Canna
Wer noch Knollen des „Indischen Blumenrohrs“ vom vergangenen Jahr aufgehoben hat, kann sie jetzt in Blumentöpfen pflanzen und an einem warmen, hellen Platz vortreiben. Sie blühen dann im Garten früher. Um gut zu gedeihen, benötigt das Indische Blumenrohr neben viel Sonnenlicht auch ausreichend Wasser. Wie alle Arten der Gattung Canna bevorzugt das Indische Blumenrohr einen sehr feuchten Boden. Dem entsprechend verträgt das Indische Blumenrohr sogar Staunässe, wohingegen es Trockenheit als ursprünglich tropische Pflanze verständlicherweise überhaupt nicht mag. Deshalb ist regelmäßiges Gießen angesagt, um die Pflanze optimal mit Wasser zu versorgen.
Blumenwiese
Auf Gartenflächen mit intensiver Nutzung ist nur ein klassischer Rasen möglich. In einem ungestörten Eck wünschen sich aber viele Gartenbesitzer eine bunte Fläche, die nur wenig Pflege braucht – eine Blumenwiese eben! Jetzt werden im einschlägigen Handel Samenpackungen für Blumenwiesen angeboten. Einfach ausstreuen, leicht mit einem Rechen oder Gartengrubber oberflächlich einarbeiten und auf die bunte Mischung an Blüten freuen!
Bodendecker
Jetzt sollen die Bodendecker endgültig von abgefallenem Laub und Ästen befreit sein. Für eine zügige Entwicklung werden sie mit Hornspänen oder Rizinusschrot bzw. einem anderen organischen Dünger mit Nahrung versorgt.
Dahlien schon vortreiben
Nichts blüht im Sommer und Herbst schöner und mit intensiven Farben als die Dahlien. Damit sie schon frühestmöglich zu blühen beginnen, werden die Knollen jetzt in größere Töpfe oder in Kübel gepflanzt.
Ab Mitte April werden die trockenen Wurzelknollen einen Tag lang in Wasser gelegt und dann in den Topf in Erde gepflanzt. Die Erdschicht über dem Wurzelhals soll mindestens
5 cm hoch sein. Zunächst wird ein warmer Standort gewählt, die Erde feucht gehalten. Sobald die Triebe sichtbar sind, kommt die Pflanze ans Licht. Bis Mitte/Ende Mai entwickeln sich kräftige Pflanzen und können in den Garten ausgepflanzt werden.
Gladiolen
Ab Mitte April ist der erste Zeitpunkt, um Gladiolenknollen etwa zehn Zentimeter tief in die Erde zu legen. Klug ist es, die Knollen zeitversetzt zu pflanzen. Dadurch kann man die Blütezeit verlängern.
Hecken
Hecken bieten nun auch wieder dem Sichtschutz. Für die hier verbliebene und zum Teil schon frisch angekommene Vogelschar sind Hecken ebenfalls ein willkommener Schutz und Treffpunkt. Um diesen die Möglichkeit des Nestbaues zu geben sollen Hecken entweder jetzt sofort – in den ersten Apriltagen – oder erst Ende Juli geschnitten werden.
Sorgfältig geschnittene Ligusterhecke
Kübelpflanzen
Bereits Anfang April werden die Kübelpflanzen heller, wärmer und bei viel frischer
Luft aufgestellt. Es kann ausgelichtet, zurückgeschnitten und wenn nötig umgetopft werden. Dabei wird auch gleich auf Schädlinge kontrolliert, die sich über den Winter eingenistet haben. Zu Umtopfen ist auf ein strukturstabiles, lockeres Substrat zu achten. Viele Hersteller bieten spezielle Kübelpflanzenerden an, die bevorzugt werden sollten. Jüngere Pflanzen werden alle zwei Jahre, ältere Pflanzen in größeren Abständen umgetopft.
Bei Gefahr von Nachtfrösten müssen aber die frostempfindlichen Pflanzen wieder eingeräumt werden.
Lavendel
Lavendel vergreist sehr schnell. Er soll jetzt mindestens um ein Drittel in Form einer Halbkugel zurückgeschnitten werden.
Obstbäume im Topf
Immer beliebter werden kleine Obstbäumchen im Topf. Voraussetzung für reiche Erträge ist ein großzügiges Gefäß, das den Wurzeln genügend Platz bietet. Der Topf soll eine helle Farbe haben, da sich die Erde in einem schwarzen Topf bei Sonnenbestrahlung so stark aufheizt, dass die Wurzeln verbrennen.
Pflanzung
Im April können noch alle Ziergehölze und Stauden gepflanzt werden. Je sonniger der Standort, umso wichtiger ist die kontinuierliche Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit. Vor der Pflanzung werden die Ballen von Stauden und Gehölzen in einen Eimer Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Unterlagstriebe entfernen
Bei manchen veredelten Zierpflanzen treiben aus dem Boden Triebe der Unterlage durch, wie zum Beispiel bei Mandelröschen (Prunus triloba), Ziermandel (Prunus tenella), Rosen und Edelflieder. Man legt die Wurzeltriebe so bald als möglich frei und reißt oder schneidet sie ab. Besonders die Korkenzieherhasel (Corylus avellana ‘Contorta‘) ist, wenn nicht darauf geachtet wird, in zwei bis drei Jahren ein normaler, riesiger Haselstrauch.
Auch bei Rosen treibt gerne die Unterlage aus, sie muss am Wurzelhals entfernt werden
Zwiebelpflanzen
Bei Zwiebelpflanzen nur die verblühten Blütenteile entfernen. Stängel und Blätter nicht abschneiden, da sie für die Nährstoffeinlagerung und die spätere Knospenbildung in der Zwiebel notwendig sind.
Obstgarten
Baumschnitt
Der Obstbaumschnitt sollte jetzt zu Ende sein. Pfirsiche dürfen genauso wie Marillen erst nach der Blüte geschnitten werden.
Blattdünger
Bei Trockenheit im Frühjahr kann es kurzfristig zu Versorgungsengpässen von Stickstoff im Baum kommen. Sowohl für die Fruchtgrößenentwicklung als auch für den Blütenknospenansatz für das Folgejahr ist das ein Nachteil. Mit Blattdüngergaben (Harnstoff, 0,5%) können diese Stressphasen überbrückt werden.
Blattläuse
Alle an Apfel vorkommenden Blattlausarten schlüpfen kurz vor oder während der Blüte. Es empfiehlt sich deshalb, die Triebe auf erste geschlüpfte Blattlauslarven zu kontrollieren und bei Feststellen von Befall eine Spritzung mit NeemAzal kurz vor der Blüte durchzuführen.
Schon im April gibt es ersten Blattlausbefall
Beerenobst
Es ist an der Zeit, die Tragruten der Himbeere an ein Drahtgerüst aufzubinden. Bei Himbeeren sollen pro Laufmeter etwa acht bis zehn Triebe verbleiben, bei Brombeeren fünf Ruten.
Erdbeeren
Bei Erdbeeren kann man ab Mitte April beginnen, Stroh zwischen den Reihen einzulegen als Schutz gegen das Verschmutzen der Früchte mit Erde. Dies reduziert auch deutlich den Befall mit Fruchtfäulen.
Frostrisse
Durch die stark wechselnden Temperaturen sind an vielen Bäumen Frostrisse aufgetreten. Diese Wunden ausschneiden und mit LacBalsam verstreichen.
Frisch gepflanzte Bäume wässern
Durch das geringe Wurzelvolumen haben Jungbäume einen viel höheren Anspruch an eine
regelmäßige Bodenfeuchtigkeit. Gießen in Trockenzeiten ist daher entscheidend für ein gutes Anwachsen der Bäume. Ebenso sollte die Düngung von Jungbäumen gemeinsam mit der Erhaltung der Bodenfeuchte kombiniert werden. Eine Kompostschicht auf der Wurzelzone bringt zusätzlich Nährstoffe und Bodenverbesserung. Die Abdeckung vermindert die Verdunstung und hält Unkrautwuchs hintan.
Weichseln
Besonders bei Weichseln, aber auch bei verschiedenen Süßkirschensorten besteht bei regnerischem Wetter die Gefahr von Befall durch Blüten- und Zweigmonilia. Das Risiko von Infektionen beginnt, sobald das Weiß an den Blütenknospen sichtbar wird. Zwei Spritzungen kurz vor der Blüte und in die Vollblüte mit in für den Garten zugelassenen Mitteln (z. B. „Pilzfrei vormals Flint“) verhindern Infektionen durch diese Pilzkrankheit. Auch bei trockenem Wetter sind solche Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich (Taunässe reicht schon für eine Infektion aus!).
Welke Weichseltriebe durch Blütenmonilia
Umveredeln von Obstbäumen
Edelreiser, die im Winter geschnitten und frostfrei gelagert wurden, können in den nächsten Wochen gepfropft werden. Sobald sich die Rinde löst, können Obstbäume umveredelt werden. Voraussetzungen für das Gelingen ist, dass die Bäume noch nicht zu alt, vital und vor allem, dass sie gesund sind.
Der Ast, der umveredelt werden soll, wird vorerst etwas höher abgeschnitten und knapp vor der Veredelung nochmals nachgeschnitten, um auf einen frischen Schnitt zu veredeln. Bei größeren Bäumen müssen einen „Zugäste“ belassen werden. Sie verhindern, dass das Edelreis von einem zu starken Saftdruck „ersäuft“ wird. Am Edelreis wird ein Kopulationsschnitt durchgeführt, am Stamm wird die Rinde senkrecht eingeschnitten, die Rinde gelockert, und das Edelreis hinter die Rinde geschoben. Wichtig ist, dass das Kambium von Baum und Edelreis an einer möglichst großen Fläche miteinander in Kontakt kommt.. Gutes Verbinden und Verstreichen verhindert das Eindringen von Wasser und Holzkrankheiten.
Weinreben
Noch ist ein guter Zeitpunkt, um Weinreben an einem sonnigen, warmen Platz wie der Südseite des Hauses zu pflanzen. In Markenbaumschulen werden pilzresistente Sorten angeboten, die nicht oder kaum von Krankheiten befallen werden.
Gemüsegarten
Jungpflanzenanzucht
Joghurtbecher oder alte Trinkbecher eignen sich hervorragend für die Anzucht und Kultur
von Pflanzen. Bevor das Gefäß mit Anzuchterde gefüllt wird, muss ein Loch am Boden gebohrt werden. Nach der Saat wird das Gefäß in eine Schale oder kleine Wanne gestellt und diese mit Wasser gefüllt. So saugt sich die Aussaaterde mit ausreichend Wasser an, nach etwa 30 Minuten wird das überschüssige Wasser weggegossen. Die Aufzucht in Joghurtbechern bringt zwei Vorteile: Es wird Geld gespart für die Anschaffung von Kunststofftöpfen und das das Aufkommen von Plastikmüll durch mehrfache Nutzung ohnehin vorhandener Gefäße verringert.
Aussaat
Viele Arten werden jetzt ins Freiland gesät, z. B. Rettich, Radieschen, Erbsen, Karotten, Rote Rüben, Zwiebeln und Mangold. Feines Saatgut lässt sich leichter ausstreuen, wenn es mit Sand vermischt wird.
Salat, Lauch, Kohlrabi, Brokkoli und Kraut werden in der Regel in einem Anzuchtbeet vorgezogen. Kürbis, Gurken und Zucchini benötigen eine warme Vorkultur im geheizten Gewächshaus oder am Fenster. Sie dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freiland.
Wer von Salatgurken Saatgut gesammelt hat, kann mit einem Schwimmtest die Keimfähigkeit der Samen prüfen. Dazu werden die Körner für 24 Stunden in kalten Kamillen- oder Baldriantee gelegt. Nur die Samen, die auf den Grund des Gefäßes sinken, sind wirklich keimfähig. Anschließend müssen die Samen sofort ausgesät werden.
Aussaat in Beeten
Über Gemüseaussaaten und Setzlinge wird nach dem Angießen sofort ein Insektenschutznetz gelegt. Das schützt vor allerlei Gemüsefliegen: Kohlfliege an Radieschen, Rettich, Kohlrabi und Kohl, Zwiebelfliege an Zwiebeln und Lauch, Möhrenfliege an Karotten. Die Fliegenmaden fressen Gänge in die Wurzeln oder in den Wurzelhals. Das Netz wird nur locker aufgelegt, damit die Kulturen ungehindert wachsen können. An den Rändern wird das Netz gut mit Steinen befestigt oder eingegraben. Nur dann sind die Pflänzchen gut geschützt.
Gewächshaus
Gegen Monatsende können Paradeiser und Paprika ins Frühbeet oder Gewächshaus gepflanzt werden. Kürbisse, Zucchini, Gurken und Honigmelonen können unter Glas vorgezogen werden und Mitte Mai ins Freie gesetzt werden.
Klebrige Gelbtafeln im Gewächshaus fangen Weiße Fliegen und geben Aufschluss darüber, wie stark der Befall ist und ob ein Nützlingseinsatz notwendig ist.
Kartoffel
In warmen Lagen können die vorgekeimten Frühkartoffeln in die Erde gelegt werden. Voraussetzung dafür ist, dass das Wetter mitspielt und die Sonne den Boden auf mindestens 7 °C erwärmen konnte.
Im Eierkarton vorgetriebene Kartoffeln
Knoblauch
Knoblauch sollte zwischen Paradeisern, Erdbeeren, Karotten oder Kartoffeln gesetzt werden, um Mehltau und Rostpilze abzuwehren.
Kohlrabi
Ab Mitte April kann Kohlrabi ins Freiland ausgepflanzt werden. Dabei er nur so tief gesetzt werden, dass der Wurzelansatz knapp mit Erde bedeckt ist.
Kräuter
Auch robuste einjährige Kräuter wie Dill, Petersilie, Kerbel, Kresse und Borretsch können nun direkt ins Freiland gesät werden.
Maulwurfsgrillen
Die Werren (Maulwurfsgrillen) verlassen im März/April ihr Winterquartier. Sie fressen tagsüber vom unterirdischen Gangsystem Wurzeln an und benagen Wurzelhälse. Knollen und Wurzelgemüse sind besonders gefährdet. Eine biologische Bekämpfung ist das Erstellen einfacher Fallen, indem man etwa 15 cm hohe, glattwandige Gefäße bodeneben eingräbt. Die nachts an die Bodenoberfläche kommenden Tiere fallen dort hinein und können vernichtet werden. Sternförmig werden etwa 10 cm hohe Leisten so eingegraben, dass die Maulwurfsgrillen entlang dieser laufen und in den Sammelbecher fallen.
Maulwurfsgrillen sind gefräßige Bodenschädlinge, die sich in warmen, tiefgründigen Böden bevorzugt aufhalten.
Phacelia tanacetifolia,
auf Deutsch Rainfarn-Bienenfreund, zählt zu den besten Gründüngungspflanzen, die es derzeit gibt. Sie wächst rasch und bedeckt somit in Kürze den Boden, lockert ihn tiefgründig auf, Nährstoffe werden durch die Pflanze gebunden und nicht ins Grundwasser ausgewaschen. Zudem finden Nützlinge ausreichend Unterschlupf. Zudem wird der Bienenfreund, wie der Name schon verrät, stark von Bienen angeflogen und versorgt sie mit Nahrung. Sollten 5ie also freie Beete haben, ist es besser, auf diesen mit Phacelia anzubauen, damit die Bodenstruktur erhalten und der Boden vor Erosion geschützt bleibt.
Pflanzen, die von Schnecken gemieden werden:
Auberginen (Melanzani), Erbsen, Vogerlsalat, Mangold, Paprika, Schwarzwurzeln, Rote Rüben, Spinat, Paradeiser, Zwiebeln, Bohnenkraut, Borretsch, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kresse, Schnittsellerie